
By Karin Münzel
Zeit ist nicht gleich Zeit, und Dauer wird unterschiedlich erlebt. Zentrale Frage des vorliegenden Buchs ist die Zeitwahrnehmung bei depressiven St|rungen. Im ersten Teil stellt die Autorin daher zun{chst einmal Methoden, Ergebnisse und Modellvorstellungen der experimentellen zeitpsychologischen Forschung zum Erleben von Dauer dar. Sie geht dabei auf Unterscheidungsgesichts- punkte und Einflu~variablen ein, die bei klinischen Fragestellungen zu ber}cksichtigen sind. Im zweiten Teil analysiert sie die bislang vorliegenden Untersuchungsans{tze und Ergebnisse zum Erleben von Dauer bei depressiven St|rungen. Anhand eigener Untersuchungen gelingt es der Autorin herauszuarbeiten, unter welchen Bedingungen Auff{lligkeiten der Dauer-Beurteilung depressiver Patienten festzustellen sind und worauf sich diese zur}ckf}hren lassen.
Read or Download Depression und Erleben von Dauer: Zeitpsychologische Grundlagen und Ergebnisse klinischer Studien PDF
Best german_12 books
Unternehmer und Bildung: Festschrift zum 60. Geburtstag von Ludwig Vaubel
HospitierenMissionsgeist
- Netter Collection, Medizinischer Atlas, Atmungssystem
- Wissenserwerb in Innovationsprozessen: Methoden und Fallbeispiele für die informationstechnologische Unterstützung
- Unternehmensnachfolge regeln: Strategien und Checklisten für den erfolgreichen Generationswechsel
- Unsere Sonne — ein rätselhafter Stern?: Erkenntnisse und Spekulationen der Astrophysik
- Umverteilung, Effizienz und demographische Abhängigkeit von Rentenversicherungssystemen: Eine modelltheoretische Betrachtung mit ergänzenden Modellrechnungen
Extra resources for Depression und Erleben von Dauer: Zeitpsychologische Grundlagen und Ergebnisse klinischer Studien
Sample text
Beide Intervalldauern wurden in Erwartung des angenehmen Experiments im Vergleich zum neutralen oder unangenehmen iiberschatzt. Quigley, Combs und O'Leary (1984) lieBen unmotivierte· Versuchspersonen fiir 5 min auf den Beginn einer Untersuchung warten. Eine Gruppe hielt dies fiir den regularen Ablauf, wahrend bei der zweiten der Eindruck erzeugt worden war, der Beginn sei aus unvorhergesehenen Griinden verzagert. Unter der zweiten Bedingung wurde die Dauer des Wartens als deutlich langer beurteilt.
Anhand eines SelbstbeurteilungsmaBes wurden jeweils drei Gruppen von Versuchspersonen mit niedriger, mittlerer und hoher Leistungsangst gebiidet, denen je zur Halfte die objektiv gIeiehe Aufgabe mit bzw. ohne Ieistungsmotivierende Instruktion angekiindigt wurde. Die Dauer der Intervalle lag in den einzelnen Untersuchungen zwischen 2 und 18 min, und es wurden verbale Schatzungen sowohl in Erwartung der Aufgabe als auch nach ihrer DurchfUhrung erhoben. Die Beschreibung der Vorgehensweise laBt vermuten, daB retrospektive Schatzungen erhoben werden sollten, was jedoch fUr das Bearbeitungsintervall aufgrund der vorangegangenen Frage nach der Zeit nicht mehr ganz eindeutig ist.
Which determine cyclic diurnal rhythms. (S. 283) Demgegeniiber kamen Gilliland et al. (1946) sowie Wallace und Rabin (1960) in ihren Ubersichtsarbeiten zu dem SchluB, daB physiologische Hypothesen die vorliegenden Ergebnisse nur unzureichend erklaren. Unabhlingig von der Frage, wie gut sich Hypothesen wie die von Hoagland belegen lassen, erscheint es problema tisch, komplexe psychische Phanomene wie das Dauererleben als Epiphanomene molekularer k6rperlicher Prozesse zu betrachten. Ohne die Implikation vereinfachender Kausalitaten laBt sich jedoch nach Zusammenhangen zwischen k6rperlichen Prozessen und dem Erleben von Dauer fragen.